Státní okresní archiv Strakonice

Archiv

Státní okresní archiv Strakonice
Smetanova 351
386 11 Strakonice

tel.: +420 383 321 062

E–mail: posta@st.ceskearchivy.cz
web: www.ceskearchivy.cz/statni-okresni-archivy/strakonice/soka-strakonice-uvod

Der räumliche Geltungsbereich des Archivs bezieht sich auf das Gebiet des Kreises Strakonitz.

Das Staatliche Kreisarchiv Strakonitz wurde aufgrund der Regierungsverordnung über das sozialistische Archivwesen im Jahre 1954 errichtet. Ursprünglich hatte es seinen Sitz in den Räumen der ehemaligen Mälzerei, und als diese Räumlichkeiten aufhörten, hinsichtlich ihrer Kapazität zu genügen und nicht den Bedingungen der Arbeit von Archivaren zu entsprechen, wurden die Magazine um die ehemalige Burggrafschaft im Areal der Burg von Strakonitz erweitert. Ein Teil des Materials wurde an einem gesonderten Arbeitsplatz in Radomyšl/Radomischl und im Objekt der ehemaligen Schule in Holušice u Sedlice deponiert.

In der Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Archiv gezwungen, die Räumlichkeiten der Burg frei zu machen und auf das nicht weit entfernte Schlösschen Střela, wo bisher eine Internatsschule ihren Sitz hatte, umzuziehen. In den Räumen des Schlosses wurden Magazine, ein Lesesaal und Betriebsräume für Archivare errichtet und die Mitarbeiter des Archivs verlegten in dieses Schloss das Nebenmagazin in Radomischl.

Im Jahre 1990 wurde jedoch ein Restitutionsanspruch auf das Schlösschen Střela geltend gemacht, und das Objekt sollte den ursprünglichen Besitzern ausgehändigt werden. Es wurde notwendig, Ersatzräume zu seiner Unterbringung zu finden. Deshalb beschloss das damalige Kreisamt in Strakonitz, ein neues Mehrzweckgebäude im Stadtzentrum aufzubauen. In den Jahren 1996–1997 wurde der Bau nach dem Entwurf von Ing. Arch. Libor Monhart und dem Ing. Arch. Vladimír Krajíc umgesetzt. Ihr Projekt gewann im architektonischen Wettbewerb Grand Prix ´98 Gemeinde der Architekten eine Ehrenauszeichnung in der Kategorie Neubauten.

Die letzte Veränderung in der Geschichte des Staatlichen Kreisarchivs Strakonitz war die Reform der öffentlichen Verwaltung im Jahre 2002, die durch seinen Gründer verändert wurde, und es wurde zu einer inneren Organisationseinheit des Staatlichen Gebietsarchiv in Třeboň/Wittingau.

Archivbestände (Allgemeine Übersicht)

Vertikale Reiter

Historische Zuständigkeit

Das Staatliche Kreisarchiv Strakonitz verwaltet Archivbestände des Kreis- und Lokalcharakters. Die Bestände des Bezirkscharakters sind vor allem durch Bezirksämter, Vertretungen, Hauptmannschaften, Gerichte und Notariate, Ausschüsse, Verbände sowie politische und gewerkschaftliche Organisationen vertreten.

Das wertvollste erhaltene Schriftgut befindet sich in den Archiven der Städte und Städtchen. Anders als erwartet ist das Material des Archivs der Stadt Strakonitz nicht am häufigsten vertreten. Schlechte Bedingungen zur Deponierung und mehrere verheerende Brände beeinträchtigten seinen Zustand insofern, als die Dokumente vor dem Jahr 1850 nur sehr lückenhaft erhalten sind. Dagegen ist im Archiv der Stadt Vodňany/Wodnian viel mehr Material erhalten geblieben. Es sind darin auch die zwei ältesten Schriftstücke des Kreisarchivs (zwei Urkunden aus dem 14. Jahrhundert) aufbewahrt, und es lässt sich auch eine fast kontinuierliche Serie von Amtsbüchern, die nicht nur zum Studium der Wirtschaft- und Sozialgeschichte der Stadt dienen können, nicht übergehen. Erwähnenswert ist auch das Stadtarchiv Volyně/Wolin mit dem sehr interessanten und von Forschern genutzten ältesten Grundbuch aus den Jahren 1551–1615 mit einem detaillierten Verzeichnis von Waffen von Woliner Bürgern, und weiter gibt es hier ein Buch mit dem Nachlassverfahren aus dem 16. Jahrhundert, genannt „Behaartes Buch“.

Die Orientierung der Verbandsbestände entspricht der Tradition, die seit langen Jahren mit der Stadt Strakonitz eng verbunden ist und die auch in die persönlichen Nachlässe übergreift. Es handelt sich um Musikbestände, die vor allem durch das Gesang- und Tanzensemble von Prácheň/Parchen, den Verband für Musikfreunde Wolin, den Gesangverein Palla Strakonitz, Gesangverein Wodnian, Gesang- und Tanzensemble Fezko Strakonitz oder Gesang und Musikverein Zvon Strakonitz vertreten sind. In dem letzten genannten Bestand sind wertvolle Abschriften des Notenmaterials von W. A. Mozart, J. Haydn oder L. van Beethoven erhalten, und er dient als Vergleichsmaterial für Musikologen und als Studienmaterial für Musikschulen.

Zu den mannigfaltigsten Beständen gehören mit Recht persönliche Nachlässe und Familienarchive, die im Kreisarchiv Strakonitz in einer verhältnismäßig großen Menge deponiert sind. Zu den am meisten genutzten Beständen gehört jedoch der persönliche Bestand des Dekans Jan Pavel Hille von Blatná/Blatna, der als bedeutender regionaler Topograph und Archivar eine Reihe von Studien aus dem Bereich um Blatna verfasst hatte. Dieser Bestand zieht ständig Forscher aller Altersgruppen an. In den letzten Jahren wurden die persönlichen Bestände um Nachlässe des hier gebürtigen František Spilka, des Gründers des Prager Sängerbundes von Lehrern oder des Gründers der Blaskapelle Nektarka, Ladislav Rom, bereichert.

Das Kreisarchiv ergänzt durchlaufend auch die Archivsammlungen. Zu den größten gehören die Sammlung von Auszügen der Grundbücher des Bezirks Strakonitz, Sammlung von Karten und Plänen sowie Zeitungsausschnitten. Zurzeit wird die Sammlung zeitgenössischer Dokumentation intensiv vervollständigt und die Sammlung der Fotodokumentation wird dann von Forschern am meisten genutzt. Außergewöhnlich ist eine Sammlung von Urkunden und Manuskripten, die verschiedene Arten des schriftlichen Materials, das durch seinen Inhalt, den Zeitraum der Entstehung oder die Provenienz bemerkenswert ist, enthält. Einen Bestandteil dieser Sammlung bilden auch zwei päpstlichen Bullen aus den Jahren 1583 und 1679, zwei Bullen von Venediger Dogen aus den Jahren 1683 und 1721 und ein Satz von mehreren eigentumsrechtlichen Urkunden der italienischen Familie Colalto et San Salvatore aus dem 15. und 16. Jahrhundert, der während des Ersten Weltkriegs von der italienischen Front in die Böhmischen Länder als Souvenir von einem tschechischen Soldaten mitgebracht wurde.

Umfang

Das Staatliche Kreisarchiv Strakonitz verwaltet über 1400 Archivbestände und Sammlungen des ehemaligen Bezirks von Strakonitz mit einer Gesamtmetrage von 3179,25 laufenden Metern.

Wichtigste Bestände in Auswahl

1. Institutionen der Inneren Verwaltung, Finanz-, Justizverwaltung

Institutionen der Inneren Verwaltung

Bezirksämter

Okresní úřad Strakonice I (1817) 1850–2003; Okresní úřad Vodňany 1850–1942; Okresní úřad Blatná 1855–1945 (1956); Okresní úřad Volyně 1855–1868; Okresní úřad Strakonice II (1960) 1981–2004.

Městský úřad Strakonice 1990–2007.

Internační středisko pro německé uprchlíky Strakonice 1945–1946.

Nationalausschüsse

Okresní národní výbor Strakonice (1886) 1944–1990; Okresní národní výbor Blatná 1945–1960; Okresní národní výbor Vodňany 1940–1960 (1964).

Justizverwaltung

Bezirks- und Kreisgerichte

Okresní soud Strakonice 1850–1997; Okresní soud Blatná (1841) 1850–1960; Okresní soud Vodňany 1850–1960; Okresní soud Volyně 1850–1953.

Polizei und Gendarmerie

3 Bestände der Bezirksgendarmerie-Kommandanturen und 24 Gendarmerien.

Bezirksprokuratur

Okresní prokuratura Blatná 1949–1960; Okresní prokuratura Vodňany 1949–1960.

2. Institutionen der Selbstverwaltung

Stadtarchive

Archiv města Bavorov 1361–1945 (1949); Archiv města Bělčice (1556) 1850–1945; Archiv města Blatná 1489–1945; Archiv města Radomyšl 1483–1945 (1955); Archiv města Sedlice 1539–1945 (1961); Archiv města Nové Strakonice (1772) 1850–1932; Archiv města Strakonice 1367–1945 (1947); Archiv města Volyně 1370–1945 (1952); Archiv města Vodňany 1336–1945 (1948).

Gemeindearchive

204 Bestände der Gemeindearchive bis 1945.

Bezirksselbstverwaltungen

Okresní zastupitelstvo Strakonice 1864–1928 (1932); Okresní zastupitelstvo Blatná 1865–1942; Okresní zastupitelstvo Vodňany (1860) 1864–1927 (1929); Okresní zastupitelstvo Volyně 1866–1927 (1928).

3. Kirchliche Archive

Kazatelská stanice Československé církve evangelické Nahořany 1925–1951; Bratrstvo svatého růžence Vodňany 1672–1829; Bratrstvo Panny Marie Vítězné Strakonice 1657–1858.

Vikariátní úřad Blatná [1786]–1938; Vikariátní úřad Vodňany 1743–1958; Vikariátní úřad Volyně 1694–1948; Děkanský úřad Bavorov 1359–1954; Děkanský úřad Bělčice 1604–1996; Děkanský úřad Vodňany (1404) 1657–1951; Děkanský úřad Volenice 1510–1987; Děkanský úřad Volyně 1590–1949.

4. Schulen

Gymnázium Strakonice 1953–2005; Vyšší odborná škola a Střední průmyslová škola Strakonice 1959–2002; Odborná škola pro ženská povolání Strakonice 1892–1949 (1953); Střední rybářská technická škola Vodňany 1919–1961; Střední průmyslová škola Volyně 1864–2003; Speciální škola pro sluchově postižené Volyně 1962–2001; Zvláštní škola internátní Strakonice-Střela 1945–1995.

5. Wirtschaftliche Institutionen

Právovárečné měšťanstvo Strakonice 1866–1948; Pošumavské pletárny Vodňany 1950–1969; Pletárny PVV – mode, výrobní družstvo Vodňany 1969–2003; Průmysl kamene Blatná [1966]–[1970]; Federace lokomotivních čet Blatná 1968–1969.

6. Nichtstaatliches Archivgut

Vereine und Organisationen

Divadelní spolek Čelakovský Strakonice 1932–1946; Muzejní spolek Strakonice 1891–1952; Spolek pro okrašlování a ochranu domoviny Renner Strakonice 1845–1951; Pěvecký spolek Palla Strakonice 1924–1971; Pěvecko-hudební spolek Zvon Strakonice 1861–1958; Zábavní spolek mládenců Veselost Blatná 1912–1929.

Politische Parteien

KSČ – okresní výbor Strakonice 1945–1989; KSČ – okresní výbor Blatná 1946–1960; KSČ – místní organizace Vodňany 1945–1960; KSČ – celozávodní výbor České závody motocyklové Strakonice 1974–1986.

Zünfte

Cech koželuhů Strakonice 1580–1892; Cech krejčích Strakonice 1574–1863; Cech punčochářů Bavorov 1661–1860 (1861); Cech hrnčířů Volyně 1488–1588; Cech pekařů, mlynářů a truhlářů Volyně 1490–1860 (1862).

Kulturelle Einrichtungen

Muzeum středního Pootaví Strakonice 1951–2004; Muzeum Vodňany 1979–1989.

Nachlässe

Rudolf Beran [1920]–1947; Jan Braun 1926–1959; Jan Dyk 1917–1924; Jan Pavel Hille 1873–1942; Marie Jakší 1900–1965; Václav Kremmer, Dr. 1930–1980; Jan Olejník [1990]–2009; Ladislav Rom (1899) 1925–2004; František Spilka [1900]–2010; Josef Šmidinger 1837–1962 (1934); Marie Votýpková 1928–1946; Vítězslav Zenkl 1895–1966 [1970].

Sammlungen

Mehr als 10 wichtige Sammlungen (von Urkunden, Manuskripten und Diplomen, am Zyklostyl vervielfältigten Flugblätter und Blitzlampen, Ansichtskarten, Plakaten, Zeitungsausschnitten, Fotodokumentation, Karten und Plänen, Siegelstöcken, Auszügen aus den Grundbüchern des Bezirks Strakonitz, Phono und Video, Sammlung zeitgenössischer Dokumentation).

Deposita

Siehe Kirchenbestände.

Bibliothek

Die Grundlage der Bibliothek des Kreisarchivs besteht vor allem aus der zeitgenössischen heimischen Fachliteratur und den Zeitschriften aus den Bereichen Archivwesen, historische Hilfswissenschaften und den verwandten Bereichen, weiter gibt es hier Monografien, Memoiren, regionale Literatur und gesamtstaatliche und regionale Periodika. Die Bibliothek enthält 11 548 Titel, die in der Clarius-Datenbasis (Stand zum 31. 12. 2012) erfasst sind.

Porta fontium

Hauptmenü

Sie sind hier