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Staatsarchiv Würzburg

Archiv

Staatsarchiv Würzburg
Residenz-Nordflügel
97070 Würzburg

(Postfach 11 08 16, 97034 Würzburg)

tel.: 0931/355290
fax: 0931/3552970

E–mail: poststelle@stawu.bayern.de
 

Leitung: Dr. Werner Wagenhöfer

Das Staatsarchiv ist heute zuständig für diejenigen staatlichen Behörden und Gerichte der mittleren und unteren Verwaltungsebene, die ihren Sitz im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken haben. Für die Archivaliengattung der Notariatsurkunden umfasst der Sprengel des Staatsarchivs den Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg (Regierungsbezirke Ober- und Unterfranken). Aus der Zeit des Alten Reichs (bis 1802/03) verwahrt das Staatsarchiv insbesondere das erhaltene Schriftgut des Hochstifts und Domkapitels Würzburg (mit zahlreichen mediaten Stiften und Klöstern) sowie des Erzstifts und Domkapitels Mainz (soweit im Besitz des Freistaats Bayern). Darüber hinaus sind Archivalien des Hochstifts Fulda vorhanden, die mit den 1816 an Bayern abgetretenen Ämtern Brückenau und Hammelburg von Kurhessen abgegeben wurden, ferner Unterlagen aus dem Archiv und verschiedenen Registraturen der Reichsstadt Schweinfurt. Hinzu kommen zahlreiche Archivalien der Johanniterkommende Würzburg, der Deutschordenskommenden Münnerstadt und Würzburg sowie der reichsritterschaftlichen Kantone Baunach, Rhön-Werra, Odenwald (Einzelstücke) und Mittelrhein (Teile). Aus dem frühen 19. Jahrhundert sind schließlich auch zahlreiche Unterlagen der Rheinbundstaaten Großherzogtum Würzburg, Fürstentum Aschaffenburg (sog. "Dalberg-Staat") und Großherzogtum Frankfurt überliefert. Als Ansprechpartner in Archiv- und Dokumentationsfragen auch für nichtstaatliche öffentliche Institutionen und Einrichtungen sowie (im Einzelfall) für Privatpersonen aus dem Regierungsbezirk verwahrt das Staatsarchiv auch zahlreiche Unterlagen aus diesem Bereich. Hervorzuheben sind hierbei besonders mehrere umfangreiche Adelsarchive mit Bedeutung über Unterfranken hinaus (z.B. Archive der Grafen v. Schönborn, der Freiherren v. Thüngen zu Weißenbach und der Freiherren v. Fechenbach zu Laudenbach).

Kurze Geschichte

Das Staatsarchiv ist in seinem Kern aus dem Archiv der Fürstbischöfe von Würzburg hervorgegangen, das seit 1764 in der dortigen Residenz untergebracht war. Dort hat auch das Staatsarchiv bis heute seinen Sitz. Am Ende des 2. Weltkriegs zerstörte ein Luftangriff am 16. März 1945 die gesamte Raumsubstanz in der Residenz, was zusammen mit dem Brand des für Archivalienauslagerungen genutzten Schlosses Wässerndorf am 5. April 1945 zu massiven Beständeverlusten führte. Seit 1976 verfügt das Haus über ein zusätzliches Magazingebäude auf der Festung Marienberg in Würzburg; dort sind vor allem die Notariatsurkunden und zahlreiche Bestände des 19.-21. Jahrhunderts untergebracht.

Archivbestände (Allgemeine Übersicht)

Vertikale Reiter

Veröffentlichungen über das Archiv

Archivführer

Minerva-Handbücher, Archive im deutschsprachigen Raum, 2. Aufl. Berlin-NewYork 1974, S. 1120-1123.

Staatsarchiv Würzburg (Kurzführer der Staatlichen Archive Bayerns 10), München 1979.

Die Staats- und Landesarchive in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp). Archivführer und Inventar der grenzüberschreitenden Überlieferung. Im Auftrag der Archivdirektorenkonferenz der Arge Alp hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München 1995, S. 75.

Staatsarchiv Würzburg (Kurzführer der Staatlichen Archive Bayerns Neue Folge), München 1998.

Handbuch der bayerischen Archive, hrsg. Vom Bayerischen Archivtag, München 2001, S. 37-39.

 

Inventare

RENNER, Michael – STAHLEDER, Erich. Archiv der Grafen Wolffskeel von Reichenberg (Bayerische Archivinventare, hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns [BAI], 17), München 1961.

KALLFELZ, Hatto. Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach,

Teil 1: Das Familienarchiv (BAI 43), München 1988;

Teil 2: Nachlässe, "Reichsarchiv", Güterverwaltung, Zubehör zu Gütererwerb im 19. Jahrhundert (BAI 54 und Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg 4), München-Würzburg 2006.

SCHATZ, Rudolf – SCHWERSMANN, Aloys. Inventar des Aktenarchivs der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz, aufgrund der Verzeichnisse in den heutigen Eigentümer-Archiven; bisher erschienen: Bde. 1-5 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 54-56, 59, 60), Koblenz 1990-1993 (ab Bd. 2 zu gebrauchen für die zentralbehördliche Überlieferung des Mainzer Kurstaates, insbesondere das Mainzer Regierungsarchiv).

 

Geschichte, Organisierung, Struktur der Bestände

CONTZEN, Heinrich Theodor. Die Urkunden des Bisthums Würzburg. In: Archivalische Zeitschrift (AZ) 7 (1882) S. 1-56.

SPERL, August. Geschichte des Königlichen Kreisarchives Würzburg 1802-1912. In: Ebd. 32 (1912) S. 1-86.

HOFFMANN, Hermann. Die Geschichte der "Würzburger Urkunden" in den letzten 150 Jahren. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 16/17 (1954/55) S. 388-398.

WANN, Wolfgang. Die alten Mainzer Archive. In: AZ 60 (1964) S. 100-130.

SCHERZER, Walter. Der Wiederaufbau des Staatsarchivs Würzburg in der Residenz Würzburg. In: Der Archivar 18 (1965) Sp. 139-154.

SCHERZER, Walter. Die Unterbringung und Aufbewahrung der großformatigen Karten im Staatsarchiv Würzburg. In: Ebd. Sp. 153-162.

SCHERZER, Walter. Das Ordnungsprinzip der Archivalien des ehemaligen Hochstifts Würzburg am Staatsarchiv Würzburg. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 25 (1965) S. 407-420.

JAROSCHKA, Walter. Beständebereinigung mit Franken. In: Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern (MAB) 20 (1974) S. 2-21.

SCHERZER, Walter. Ein Staatsarchiv stellt sich vor. Staatsarchiv Würzburg. In: Nachrichten aus den Staatlichen Archiven Bayerns 12 (1976) S. 1-3.

JAROSCHKA, Walter. Probleme der Schriftgutüberlieferung des Deutschen Ordens in Bayern. In: MAB 22 (1976) S. 3-14.

JAROSCHKA, Walter. Franken in Geschichte und Gegenwart der staatlichen Archive Bayerns. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 40 (1980) S. 1-8.

JAROSCHKA, Walter. Grenzüberschreitende Überlieferung in den staatlichen Archiven Bayerns. In: AZ 77 (1992) S. 35-67, hier S. 64-67.

KALLFELZ, Hatto. Anderthalb Jahrzehnte Wachstum der Archivbestände. Der Archivalienzuwachs des Staatsarchivs Würzburg von 1975 bis 1990. In: Bewahren und Umgestalten. Aus der Arbeit der Staatlichen Archive Bayerns. Walter Jaroschka zum 60. Geburtstag (MAB, Sonderheft 9), München 1992, S. 287-293.

WAGENHÖFER, Werner. Die Überführung der Mainzer Archive von Aschaffenburg nach Würzburg durch den Archivar Georg Lommel. In: Ebd. S. 137-150.

JAROSCHKA, Walter. Zentralisierung und Dezentralisierung im bayerischen Archivwesen. Voraussetzungen und Ergebnisse der Beständebereinigung. In: Hermann Bannasch (Hrsg.), Beständebildung, Beständeabgrenzung, Beständebereinigung. Verhandlungen des 51. Südwestdeutschen Archivtags am 11. Mai 1991 in Augsburg (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie A Landesarchivdirektion 3), Stuttgart 1993, S. 37-51.

SCHOTT, Herbert. Die Auslagerung von Archivgut des Staatsarchivs Würzburg während des Zweiten Weltkrieges und seine Rückführung nach 1945. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 48 (1996) S. 37-62.

KALLFELZ, Hatto. Ein Archivar zeigt seine Schätze. Walter Scherzers Arbeit auf dem Ausstellungssektor des Staatsarchivs Würzburg. In: Ebd. S. 63-74.

RECHTER, Gerhard. Beständebereinigung in Franken. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 61 (1998), S. 165-177.

 

Einzelne Bestände

SCHÄFFER, August. Die Urkunden und Archivalbände des hochstiftisch wirzburgischen Archives im 16. Jahrhundert. In: AZ 10 (1885) S. 141-157.

KALLFELZ, Hatto. Die Archivaliensammlung der Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V. am Staatsarchiv Würzburg. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 38 (1986) S. 1-14.

SCHERZER, Walter. Die fürstbischöfliche Kanzlei zu Würzburg und der Weg von der Urkunde zu den Akten. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 52 (1992) S. 145-152.

HEEG-ENGELHART, Ingrid. Zum Streit zwischen Oberbibliothekariat und Archivkonservatorium Würzburg um Würzburger Salbücher (1871-1874). In: Bewahren und Umgestalten. Aus der Arbeit der Staatlichen Archive Bayerns. Walter Jaroschka zum 60. Geburtstag (MAB, Sonderheft 9), München 1992, S. 44-54.

KALLFELZ, Hatto. "ein und andere rare und geheimbde Reichsacta" im Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach. Schriftgutnachlaß des Kurmainzer Kanzlers und Bevollmächtigten zu den Westfälischen Friedensverhandlungen Nikolaus Georg von Reigersberger am Staatsarchiv Würzburg. In: AZ 80 (Festschrift Walter Jaroschka zum 65. Geburtstag), 1997, S. 210-227.

KALLFELZ, Hatto. Bibliothek des Staatsarchivs [Würzburg]. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 13: Bayern S-Z, hrsg. von Eberhard Dünninger, Hildesheim u. a. 1997, S. 152 f.

SCHOTT, Herbert. Quellen zur Geschichte Thüringens im Bestand "Reichsstudentenführung" im Staatsarchiv Würzburg. In: Norbert Moczarski / Johannes Mötsch / Katharina Witter (Hrsg.), Archiv und Regionalgeschichte. 75 Jahre Thüringisches Staatsarchiv Meiningen (= Schriften des Thüringischen Staatsarchivs Meiningen, Bd. 3), Meiningen 1998, S. 365-380.

WAGENHÖFER, Werner. Karl der Große und der Wein. Bayerns älteste Originalurkunde befindet sich im Würzburger Staatsarchiv. In: Aviso. Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern 1/2001, S. 8-9.

GOEZ, Elke. Codex Diplomaticus Ebracensis I. Die Urkunden der Zisterze Ebrach 1127-1306 (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte, III. Reihe, Bd. 7), Neustadt/Aisch 2001.

Codex Laureshamensis. Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch. Faksimileausgabe der Handschrift im Staatsarchiv Würzburg, hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und dem Kuratorium Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch e.V. , Faksimile (= Sonderveröffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns, Nr. 1), Neustadt a. d. Aisch 2002; Bd. 2: Begleitband zum Faksimile, Rothenburg o.d. Tauber und Infingen/MFR. 2008.

WAGENHÖFER, Werner. Das Schicksal der Archivalien der Zisterzienserabtei Ebrach seit der Säkularisation. In: AZ 86 (2004), S. 199-249 (auch erschienen in: Wolfgang Wiemer (Hrsg.), Festschrift Ebrach - 200 Jahre nach der Säkularisation 1803, Ebrach 2004, S. 185-226).

WAGENHÖFER, Werner. Die Überlieferung der Benediktinerabtei Seligenstadt im Staatsarchiv Würzburg. In: Festschrift Hermann Rumschöttel zum 65. Geburtstag (AZ 88), Köln-Weimar-Wien 2006, S. 1041-1061.

 

Ausstellungskataloge

Kataloge zu Ausstellungen des Staatsarchivs Würzburg, erschienen in der Reihe "Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns", hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns:

Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof von Würzburg (1573-1617), Gründer der Universität und des Juliusspitals. Ausstellung des Staatsarchivs Würzburg aus Anlaß des 48. Deutschen Archivtages, von Hatto Kallfelz (Nr. 7), Kallmünz 1973.

Kloster Ebrach in Dokumenten. Ausstellung anläßlich der Zusammenfassung der Ebracher Archivalien im Staatsarchiv Würzburg, von Walter Scherzer (Nr. 12), (Ebrach) 1980.

Gärten und Grünanlagen in Würzburg. Ihre Entwicklung und Bedeutung. Eine Ausstellung des Staatsarchivs Würzburg und des Stadtarchivs Würzburg anläßlich der Landesgartenschau in Würzburg 1990, von Hatto Kallfelz / Ulrich Wagner / Christine Bartholomäus u.a. (Nr. 26), München 1990.

Erschienen als "Sonderveröffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns", hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns:

Wege in die Vernichtung. Die Deportation der Juden aus Mainfranken 1941-1943. Begleitband zur Ausstellung des Staatsarchivs Würzburg und des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken, München 2003.

Außerhalb dieser Reihen erschienen:

Gustav Adolph im Hochstift Würzburg 1631-1634. Ausstellung des Staatsarchivs Würzburg anlässlich des Einmarsches des Schwedenkönigs Gustaph Adolph, von Walter Scherzer, 1981.

Die Universität Würzburg in fürstbischöflicher Zeit. Ausstellung des Staatsarchivs Würzburg anlässlich der 400-Jahrfeier der Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg, von Alfred Tausendpfund, Werner Wagenhöfer und Siegfried Wenisch, Würzburg 1982.